09. Juni 2021

Die deutschen Clublandschaft steht auch nach der Corona Krise vor großen Herausforderungen

Die LiveKomm sieht sich in den am Freitag, 28. Mai veröffentlichten Ergebnissen der ersten bundesweiten Clubstudie in ihren aktuellen Forderungen an die Politik bestätigt.
09. Juni 2021

Die deutschen Clublandschaft steht auch nach der Corona Krise vor großen Herausforderungen

Die LiveKomm sieht sich in den am Freitag, 28. Mai veröffentlichten Ergebnissen der ersten bundesweiten Clubstudie in ihren aktuellen Forderungen an die Politik bestätigt.

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Der Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland begrüßt die aufschlussreichen Ergebnisse und unterstützt die daraus formulierten Handlungsempfehlungen der Initiative Musik. Die LiveKomm hatte sich seit 2017 für eine Erhebung der deutschen Clublandschaft eingesetzt und das Konzept erarbeitet. Der Verband war neben Vertreter:innen der Deutschen Jazz Föderation, der BK Jazz, des BDKV, der Popakademie Mannheim und der Initiative Musik Mitglied in dem Berater:innengremium der Clubstudie.

So ist beispielsweise die Sicherung des Substanzerhalts der Spielstättenlandschaft nach der Pandemie zwingend notwendig. Die Ergebnisse belegen, dass im Jahr 2020 ein Umsatzrückgang von mehr als 90% verzeichnet wurde, da die Kulturbetriebe bis heute, seit mehr als 14 Monaten geschlossen sind.

Auch die Personalsituation ist bis zu 75% rückläufig. Zwar konnte der Bundesverband bisher nur eine geringe Anzahl von corona-bedingten Betriebsaufgaben verzeichnen, aber ob das Fach- und das Gastropersonal wieder so schnell zurückkommen, bleibt ungewiss. Die Ergebnisse zeigen auf, dass trotz der nun bereitgestellten Förderprogramme des Bundes und der Länder, Musikclubs auch nach der Krise vor erheblichen Problemen stehen.

Daher befürwortet der Verband auch die Empfehlung, die bestehenden Förderprogramme beizubehalten und weiter auszubauen, um einen Neustart der Kultur und ein wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichen.

Alarmierend ist jedoch der bevorstehende Generationswechsel, der einem Mangel an Nachwuchs innerhalb der Branche gegenübersteht. Wenn hier nicht seitens der Politik Anreize geschaffen werden, dass jüngere Menschen sich trauen, in die Branche einzusteigen und Musikclubs übernehmen, gehen diese Kulturorte verloren. Die ökonomischen Langzeitschäden werden nach der Corona -Krise immens sein. Das Interesse sich als Kreativschaffende:r selbstständig zu machen, neue Kulturbetriebe zu gründen oder zu übernehmen ist durch die Krise bereits jetzt belegbar rückläufig.

Axel Ballreich, Vorstandsvorsitzender der LiveKomm:

Wir sind äußerst zufrieden über die Ergebnisse der nun veröffentlichte Studie. Die Anzahl an teilnehmenden Musikclubs ist überwältigend. Unser Dank gilt dem Projektteam um Heiko Rühl, dem Team der Initiative Musik sowie den LiveKomm Netzwerken, die bei der Erhebung der Daten tatkräftig unterstützt haben. Für uns als Verband war die Initiierung dieser Studie auf Bundesebene ein hartes Stück Arbeit, weshalb wir auch der Beauftragten für Kultur und Medien Monika Grütters unseren Dank aussprechen möchten.

Julia von Wild, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der LiveKomm:

„Die Zahlen sind ein Segen für uns und unsere Mitglieder. In einem Superwahljahr wie diesem, bietet die Studie viele Argumentationshilfen gegenüber der Politik. Die erhobenen Daten machen die Branche greifbar und unterstreichen die kürzlich vom Bundestag verabschiedeten Entscheidung, Musikclubs baurechtlich nun offiziell als Anlagen kultureller Zwecke einzuordnen.“

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