Deshalb habe ich den Bericht zum Zustand der Kreativwirtschaft in Heidelberg analysiert und daraus einen “5-Punkte-Plan” zur Weiterentwicklung der Kreativwirtschaft in Heidelberg erarbeitet.
“Wir sind auf einem guten Weg, doch jetzt müssen wir noch einen Zahn zulegen”, sagt der neu verantwortliche Bürgermeister für Kreativwirtschaft in Heidelberg, Wolfgang Erichson. “Hier kann ein Masterplan helfen, die Probleme strukturiert anzugehen. Wir werden uns die Punkte anschauen und ich habe schon einige spannende Ansätze gesehen, die ich gerne in Heidelberg umsetzen würde.”
Grünen-Stadtrat Felix Grädler erklärt: “Wir wollen Kultur- und Kreativwirtschaft noch stärker aktiv in die Stadtentwicklung einbinden und in der Stadt noch sichtbarer machen. Dafür müssen wir weitere Impulse und Anreize setzen und vor allem Räume schaffen.”
Nach wie vor sind in Heidelberg Räume für kreative Köpfe, Gründer:innen, Kreativ- und Kulturschaffende sowie Start-ups der dringlichste Bedarf. Temporäre Nutzungen für junge Kultur- und Kreativschaffende mit geringen finanziellen Mitteln sowie Start-Ups möglich zu machen, ist ein zentrales Instrument der Stadtentwicklung. Auch bei der Entwicklung neuer Areale, vordringlich des PHV, braucht es solche Nutzungsformen.
Der 5-Punkte-Plan analysiert den aktuellen Stand der Heidelberger Kultur- und Kreativwirtschaftsszene und schlägt eine passgenaue Strukturveränderung vor:
Die “Heidelberger Kreativ-DNS” – digital, nachhaltig, sozial – soll eine klare Fokussierung auf die wichtigsten Zukunftsthemen setzen und künftig als Leitplanken für neue Strukturen innerhalb der Stadtverwaltung und für überarbeitete Förderkriterien dienen. Vielfalt soll gezielt gestärkt und neue Räume ermöglicht werden. So soll es beispielsweise auch eine bedarfsgerechte Gründungsberatung- und begleitung geben, die den Wünschen von Gründerinnen gerecht werden kann und bereits früh mit “Young Talent Scouts” und Tandempartner an den Schulen diese Werte vermittelt werden.
Die Standortungebundenheit zahlreicher Unternehmen und die steigende Flexibilität der Menschen erweitern den Wettbewerb um die Wahl des attraktivsten Wohn-, Einkaufs-, Kultur- und Freizeitortes. Da Kreativwirtshaft ein wichtiger Standortfaktor ist, muss Heidelberg ein großes Interesse daran haben, diese Leistungsträger:innen der modernen Wissensgesellschaft an sich zu binden, um die Ansiedlung von Unternehmen voranzutreiben. Der Bedarf neuer Wirtschaftsstrukturen drängt uns dazu, uns als Zentrum von Innovation und Wissen noch intensiver zu profilieren.
Deshalb schlägt der 5-Punkte-Plan neue Maßnahmen und Konzepte vor, welche die Heidelberger Stadtentwicklung zukunftsfit machen und als attraktiven Wirtschaftsstandort stärken sollen:
1 Strukturen um- und aufbauen!
„One-Stop-Shop“; die Stadtverwaltung als Möglichmacher verstehen.
- Vernetzung der Akteure
- Vergabe bei städtischen Aufträgen optimieren
2 Räume schaffen!
Nach Bedarf und mit viel Augenmaß!
- Kreativwirtschaftszentren sichern und weiterentwickeln
- Dezentrale Kreativhubs in den Stadtteilen aufbauen
- Studie zum Raumangebot in Heidelberg beauftragen
- Konzept für Start-up-Förderung projektieren
- Aktive Liegenschaftspolitik betreiben
- Förderung und Etablierung von Zwischennutzungen auf den Weg bringen
3 Förderstrukturen nach der Heidelberger Kreativ-DNS ausrichten!
Digital, nachhaltig, sozial – diese Attribute sollen künftig grundlegende Förderkriterien werden.
- Fortsetzung und Aufstockung Förderprogramm „Kultur- und Kreativwirtsschaft”
- Neues Förderprogramm für inhabergeführte, nachhaltige, traditionelle und kreative (Einzelhandels-)Betriebe entwickeln
- Förderprogramm für Investitionen in Räume
- Beteiligungsfond aufsetzen
4 Vielfalt bewusst stärken!
Gender, Herkunft, Weltanschauung, Alter
- Frauen als Unternehmer*innen fördern!
- Faire Aufstiegschance für alle ermöglichen
- Young Talent Scouts und Tandempartner an die Schulen
5 Stadtentwicklung zukunftsfit machen!
Heidelberg als einen besonderen Ort für Start-up-Kultur und Gründungen entwickeln und den Wirtschaftsstandort durch Unternehmensansiedlungen aus digitalen, nachhaltigen und sozialen Branchen stärken.
- Nachtkultur stärken, Schnittstellen schaffen
- Kultur- und Kreativwirtschaft aktiv in die Stadtentwicklung einbinden
- Bewusst Anreize für kreative Pionier*innen initiieren.
- Ansiedlung kreativer Bildungs- institutionen unterstützen
- Kultur- und Kreativwirtschaft als Image- und Standortfaktor nutzen
- Stärkere Sichtbarkeit schaffen, nachhaltigen Tourismus stärken