Mobility Inside
1. Wie ist der aktuelle Stand des Projekts „Mobility Inside“?
Am 02. Mai 2022 ist die rnv/VRN.Deutschland App im Rahmen der Vernetzungsinitiative Mobility inside gestartet. Die rnv-Version der App steht seither in den öffentlichen App Stores zum Download bereit. Die Mobility inside Partnerunternehmen bieten technisch identische Apps mit regionalspezifischen Namen und Icons. Erhältlich sind in der ersten Ausbaustufe Einzel-und Tageskarten direkt in der App, dazu eine deutschlandweite Verbindungsauskunft –multimodal und mit Echtzeitdaten.
Erstmals in Deutschland und vermutlich auch Europa steht Fahrgästen eine unternehmens-und verkehrsmittelübergreifende App zur Verfügung, die „Informieren, Buchen und Bezahlen“ aus einer Hand anstrebt: Seit dem 4. April 2022 stehen nach intensiver Vorbereitung die ersten Mobility inside App-Versionen in den Stores zur Verfügung. Weitere Verkehrsunternehmen und damit neue Tarifgebiete zur Anbindung stehen bereits in den Startlöchern und werden sukzessive angebunden, dazu zählen zum Beispiel der KVV (Karlsruher Verkehrsverbund), der MDV (Mitteldeutscher Verkehrsverbund) und der nah.-sh (Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein). Ziel ist, deutschlandweit nur eine einzige App für alle Reisen mit Bus und Bahn, Bike-und Carsharing zu benötigen. Die Apps, der in der ersten Phase teilnehmenden Partner heißen:
∙ RMV.Deutschland (Rhein-Main-Verkehrsverbund)
∙ MVG Deutschland (Münchner Verkehrsgesellschaft)
∙ dTicket (BOGESTRA)
∙ DOplus (DSW21)
∙ rnv/VRN. Deutschland (Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft)
Zum Marktstart mit dabei sind die Tarife von Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), Münchner Verkehrs-und Tarifverbund (MVV), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Jede App kann Fahrkarten der jeweils anderen verkaufen, umfasst also alle vier Tarife.
Schrittweise wird diese App-Version um zusätzliche Funktionen, Tarife und Partner erweitert und kontinuierlich optimiert, um schließlich auf die komplette ÖPNV-und Mobilitätsbranche ausgerollt zu werden. Gerade auch kleinere Verkehrsunternehmen können bei Mobility inside mitmachen –dafür sorgt die technische wie organisatorische Gestaltung des Projekts.
Mit der nun gelaunchten App können Fahrgäste Einzel-und Tageskarten für Erwachsene zum Regeltarif erwerben, im MVV-, RMV-und VRR-Gebiet auch Kurzstrecken-Tickets. Der Verkauf des Tarifs im Schienennahverkehr sowie von DB-Fernverkehr erfolgt vorerst per Link zum DB-Navigator.
Die deutschlandweite Verbindungsauskunft zu Bus und Bahn umfasst die Angabe von Echtzeitdaten und ist zudem multimodal: Mit dabei sind die Sharing-Angebote von ShareNow, Miles, Tier, Call a Bike, nextbike und MVG Rad.
Fahrgäste müssen sich vor Nutzung der App registrieren, da die Anwendung in dieser Form neu ist. Dies gilt auch, wenn sie bereits bei einem der Partner einen Account haben. Die Abrechnung erfolgt nach Buchung der Fahrkarten per Lastschrift.
Bei Mobility inside handelt es sich um die erste verbundübergreifende Ticketing App überhaupt in Deutschland. Der Erfolg dieses Launches hängt auch von einer regen Nutzung durch die Fahrgäste ab. Denn so können technische Hürden schneller erkannt und beseitigt werden und die Nutzerfreundlichkeit weiter verbessert werden: Die bei der ersten Produktivversion erwarteten Anregungen von Nutzerinnen und Nutzern für die Optimierung von technischen Funktionen und Handling werden gesammelt und bei der Weiterentwicklung berücksichtigt. Gleichzeitig sind diese ersten App-Versionen auch ein Aufruf an alle Unternehmen der ÖV-Branche, sich an diesem Leuchtturmprojekt zu beteiligen.
2. Wann wird die App der RNV auch in Heidelberg verfügbar und einsatzbereit sein, um auch in Heidelberg nur eine einzige App für alle Reisen mit Bus und Bahn, Bike-und Carsharing zu benötigen?
Die rnv/VRN.Deutschland App ist seit dem 02.05.2022 in der ersten Ausbaustufe in den Appstores erhältlich. Erste Ausbaustufe bedeutet ein derzeit noch eingeschränktes Produktportfolio (Einzel- und Tages-Tickets für Erwachsene), deutschlandweites Routing, Ticketing in den Partnerverbünden, Fernverkehr und multimodale Angebote per Verlinkung. Die Projektlaufzeit wird voraussichtlich bis Juni 2023 verlängert. Im Scope stehen die Ausweitung des Produktportfolios bis hin zur Monatskarte, die Einbindung des Fernverkehrs in App, Akquise neuer Partnerverbünde und die in-App-Lösung für multimodale Angebote. Letztere sind maßgeblich von der Verhandlungsbereitschaft der Partnerunternehmen abhängig. Dabei wird mit zunehmender Marktabdeckung die Verhandlungsposition der öffentlichen Verkehrsunternehmen gegenüber den privaten Anbietern gestärkt.
3. Wie verhält sich die App zu den anderen Apps der rnv/vrn nach der Einführung?
Zunächst fügt sich die rnv/VRN.Deutschland als White-Label-Lösung in der App Landschaft im VRN als zusätzliches separates Angebot für verbundüberschreitende Fahrten ein (Autonomielösung). Durch die Teilnahme der angrenzenden Verbünde RMV, KVV und Mainz bietet die App bereits in den ersten frühen Ausbaustufen für die Bürgerinnen und Bürger der Metropolregion einen echten Mehrwert. Perspektivisch können die Funktionserweiterungen der Mobility inside-Plattform in den bestehenden Apps integriert werden (Integrationslösung), diesen Weg geht zum Beispiel Mainz. Dafür verzichten die Mainzer auf eine autonome White-Label-App in der Anfangsphase der Entwicklung und damit auf den Aufbau eines externen Kundenstamms. Denkbar ist ebenfalls, dass die Mi-White-Label-Lösung die Bestandsapps ersetzt (Substitutionslösung). Die strategische Entscheidung welcher Lösungsweg für die Weiterentwicklung der rnv-Version eingeschlagen wird, muss zu gegebener Zeit abgewogen werden und wird von den dann absehbaren Rahmenbedingungen wie Systemstabilität, Usability und Markterfolg bestimmt werden.
4. Wird die VRN eine eigene App entwickeln oder werden RNV und VRN die gleiche App nutzen?
Es gibt eine rnv eigene Version der Mobility inside White-Label-App, die wir in enger Abstimmung mit dem Verbund partnerschaftlich gestaltet haben. Kundenvertragspartner ist dabei die rnv, der Verbund wurde jedoch als produktverantwortlicher Partner und auch im Hinblick auf Kunden im Verkehrsverbund außerhalb des Bediengebiets der rnv als Markenpartner bewusst mit aufgebaut. Für die Kundinnenund Kundenwird durch das App Branding analog zum eTarif ein einheitlicher Wiedererkennungswert hergestellt.